Micro-Moments im E-Recruiting

Micro-Moments haben sich in der der digitalen Marketingwelt zum mobilen Trend gemausert. Nach und nach halten diese auch im E-Recruiting Einzug. Erfahren sie hier, wie sie Micro-Moments im Personalmarketing zur Personalgewinnung nutzen können.
 

Bei Micro-Moments handelt es sich um kurze und entscheidende Momente, die User mit ihrem Verhalten auf mobilen Endgeräten verbringen. Dieses Verhalten eröffnet Personalern neue und interessante Möglichkeiten.

Definition von Micro-Moments:

Bei einem Micro-Moment handelt es sich um eine intentionsgesteuerte Handlung auf einem mobilen Endgerät.

Von der Google AdWords-Studie zum Hashtag

Anfang des Jahres tauchte der Begriff: "Micro-Moment" erstmals in einer Google Adwords-Studie auf. Diese ergab, dass auf mobilen Endgeräten ausgeführte Suchanfragen bereits in 2016 die Anzahl der Desktop Suchanfragen übersteigen. Diese Tatsache ist aus heutiger Sicht wenig verwunderlich, lediglich die Geschwindigkeit ist überraschend. Durchgeführt wurde die Studie in zehn Ländern, quer über den Globus verteilt. Bricht man diese Erkenntnis auf das Personal- und Ausbildungsmarketing herunter, werden die möglichen Auswirkungen deutlich. Die Herausforderung besteht darin, mögliche Kandidaten innerhalb kurzer Zeit zum Bewerber zu machen. In der Zwischenzeit hat es der Begriff zum hippen Hashtag geschafft.

Jerry Dischler, VP Product Management AdWords, erklärt dieses Verhalten wie folgt: "Mehrere Milliarden Mal am Tag sind Internetnutzer auf Google unterwegs, auf der Suche nach allen möglichen Informationen, Orten, Tipps oder Angeboten. Und für diese Momente nutzen sie immer häufiger ihre Smartphones." 

E-Recruiting mit Micro-Moments – zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle.

Wenn Bewerber und Kandidaten das Web nach Stellenanzeigen durchsuchen, kann es sich für Arbeitgeber bezahlt machen, präsent und gleichzeitig auch schnell zu sein. Die Realtimedimension von Micro-Moments ist im Digital Marketing ein entscheidender Faktor und die schnelle Reaktion auf aktuelle und grundlegende Bedürfnisse wichtiger als langfristige Strategien. Damit sie der Trend nicht überrollt, sollten sie im Personalmarketing die langfristige Strategie weiterhin verfolgen, schließlich steht es sich auf einem Bein schlecht.

Die Entwicklung von Micro-Moments – wo kommen sie her und wo führen sie hin.

Nimmt man die Aussagen des Branchenführenden, Google, ist der Anteil der mobilen Suchanfragen in 2016 um beachtliche zwanzig Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die durchschnittliche Verweildauer jedoch um achtzehn Prozent gesunken. Das bedeutet: Obwohl die Verweildauer prozentual sinkt, steigt in absoluten Zahlen die Möglichkeit, den entscheidenden Klick zu bekommen.

Die User verbringen weniger Zeit auf der Zielseite, haben aber vorher einen klaren Suchauftrag formuliert. Im Umkehrschluss sind die Nutzer also bei entsprechender Ansprache dazu bereit, innerhalb dieser verkürzten Zeitspanne auch verbindlicher zu handeln. Kritiker werden jetzt anführen, dass sich dieses Verhalten sicherlich nicht eins zu eins aus den Onlineshops in das Recruiting übertragen lässt.

Dieses Argument ist jedoch nicht nachvollziehbar. Weshalb sollte sich ein Bewerber grundlegend anders verhalten als ein Käufer? Wenn ich den User in den Vordergrund stelle, ist eine gute „Mobile Experience“ und einzigartiger Content entscheidend. Arbeitgeber sollten sich zudem bewusst machen, dass Bewerber und Kandidaten, die schnell auf die Stellenanzeigen gelangt sind, auch schnell wieder weg sein können.

So nutzen sie den Micro-Moment richtig!

Betrachtet man das Personalmarketing ganzheitlich, muss der Bewerber immer in den Vordergrund gestellt werden. Eine lineare Candidate-Journey wird es wohl immer seltener geben. Daher ist es an der Zeit, sich mit neuen Strategien auseinanderzusetzen.

 

  1. Die Philosophie der kleinen Schritte: In der heutigen Zeit klebt unsere Gesellschaft nahezu immer am Handy und ist mit jedem und allem irgendwie über ein soziales Netzwerk verbunden. Laut einer Google AdWords-Studie ist das Smartphone lediglich der erste Schritt um Informationen zu sammeln. Der eigentliche Abschluss wird dann auf einem anderen Gerät vorgenommen. Das bedeutet – seien sie mobil auffindbar und sorgen sie dafür, digital weiterhin den Kontakt mit dem Bewerber zu halten.
  2. Optimierung der Stellenanzeigen für Mobilgeräte: Vermitteln sie eine Employer Brand Experience, die auf allen Endgeräten, aber vor allem auf mobile Devices einwandfrei funktioniert und den Bewerber nahtlos von der Information bis zur Bewerbung führt.
  3. Wo spielt die Musik? Klären sie im Rahmen der Personalgewinnung im Vorfeld, wo sich ihre Bewerber befinden. Meist bieten Jobbörsen die bessere Sichtbarkeit und auch das stimmigere Gesamtpaket. Aber auch der Einsatz von Social Media bietet immer mehr Möglichkeiten der direkten Kandidatenansprache.
  4. Jetzt aber schnell: Nur weil sie eine Stellenanzeige im responsive Design haben, heißt es noch lange nicht, dass dieses mobile friendly ist. Nur weil dieses mobile friendly ist, heißt das noch lange nicht, dass diese auch schnell ist. Damit ist eine super Ladezeit gemeint. Denn User warten am Handy nicht gerne, schon gar nicht auf Webseiten.
  5. Reporting – haben sie ihre Zahlen im Blick: Beobachten sie das Verhalten der Bewerber. Diese Werte liefern die Grundlage für die kommende Strategie oder eine Nachjustierung. Vielleicht erwischen sie nicht ganz ihre Zielgruppe oder haben einen Glückstreffer? Ersetzen sie den Zufall durch Gewissheit und lesen sie die Auswertungen wie einen spannenden Krimi.

Fazit: Verteilen sie relevante Inhalte, also ihre Stellenanzeigen, über relevante Kanäle. Passen sie jeden potenziellen Bewerber für den richtigen Moment ab. Begeistern Sie mit zeitgemäßen Karriereseiten und ermöglichen Sie Ihren Bewerbern Micro-Moments