Mitarbeiter als Ideengeber einbinden

Vier von fünf Mitarbeitern haben bereits Verbesserungsvorschläge eingebracht – nur jede vierte Anregung kommt jedoch bei der Unternehmensspitze an. So das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Mitarbeiter sind produktive Ideenlieferanten: Sie bringen sich mit Vorschlägen in ihr Unternehmen ein. Davon kommt aber höchstens ein Viertel tatsächlich beim Management an – schätzen die Mitarbeiter. Es scheint, als ob im „Social Enterprise“ oft die Rahmenbedingungen fehlen, um die Innovationskraft der Belegschaft für den Unternehmenserfolg zu nutzen. Das ist eine wesentliche Erkenntnis der Trendstudie „Mitarbeiter und Mitentscheider“ von Haufe.
84 Prozent der befragten Arbeitnehmer haben sich bereits mit Ideen oder Verbesserungsvorschlägen in ihr Unternehmen eingebracht. Dabei ging es zum Großteil (81 Prozent) um Themen, die für die eigene Abteilung beziehungsweise das eigene Team von Interesse waren. Darüber hinaus gab jeder dritte Befragte an, Ideen und Verbesserungsvorschläge zu Bereichen, die die Unternehmensführung betrafen, eingereicht zu haben.
Das zeigt: Mitarbeiter möchten nicht nur ihr direktes Arbeitsumfeld gestalten. Sie möchten auch einen Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens leisten und an der Strategie mitarbeiten. Als produktive Ideengeber und Mitgestalter finden sie jedoch oftmals kein Gehör bei der Unternehmensspitze: Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer schätzte, dass nur etwa ein Viertel (25 Prozent) der Ideen von Mitarbeitern bei den Vorgesetzten ankommt.
Eine Ursache dafür liegt möglicherweise in den nach wie vor sehr klassischen Kanälen für Informationsaustausch: Persönliche Mitarbeitergespräche und Teammeetings sind immer noch mit Abstand die meist genutzten Methoden, weit vor Ideenmanagement-Tools (12 Prozent) oder unternehmenseigenen sozialen Netzwerken wie Chatter oder Yammer (4 Prozent). Solche Austauschplattformen werden mittlerweile jedoch zunehmend von den Mitarbeitern erwartet – sind sie doch im privaten Umfeld mit Facebook, WhatsApp & Co. inzwischen fest etabliert.
Wenn das Management wüsste, was die Mitarbeiter wissen!
Die Tatsache, dass sich der Informations- und Ideenaustausch bisher überwiegend auf Gespräche konzentriert, die in kleinem Kreis stattfinden, kann zu mangelnder Transparenz im Unternehmen führen. So genannte „kreative Schattenorganisationen“ tragen dazu bei, dass nicht alle Mitarbeiter und Teams den gleichen Wissensstand haben und somit nicht produktiv an der Diskussion teilnehmen können. Gleichzeitig kommen Ideen, die in solchen Schattenorganisationen entstehen, oft nicht bei den Verantwortlichen an. „Internetbasierte Kommunikationstools bzw. Plattformen können zu mehr Transparenz und Durchlässigkeit im Unternehmen beitragen. Sie sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter einen Überblick über die Geschehnisse und Themen erhalten und die Möglichkeit haben, sich mit Ideen einzubringen und das Unternehmen mitzugestalten. Auf diese Weise gewinnt die gesamte Organisation an Agilität, Kreativität und Innovationskraft“, kommentiert Joachim Rotzinger, Geschäftsführer bei Haufe, die Ergebnisse.
Über die Trendstudie „Mitarbeiter und Mitentscheider“
Die Online-Befragung von 11.880 Arbeitnehmern in Deutschland, Österreich und der Schweiz fand im Dezember 2013 statt. Die Befragten sind bei Arbeitgebern aller Größen und Branchen tätig, darunter Dienstleistung, Industrie, Gesundheit & Soziale Dienste sowie Handel. Über drei Viertel (78 Prozent) der befragten Mitarbeiter besetzen keine Leitungsposition in ihrem Unternehmen.