Boreout: Wenn Langeweile im Job krank macht

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie wachen morgens auf, schleppen sich an den Arbeitsplatz, aber fühlen sich müde, gelangweilt oder demotiviert. Sie freuen sich wie wild über jede neue Aufgabe und bemerken, wie Sie alle 30 Sekunden den Aktualisieren-Button im Webbrowser drücken? Diese Merkmale sind oft Symptome für eine Unterforderung im Job, auch Boreout genannt. Im schlimmsten Fall führt Unterforderung zu mehr als nur Langeweile: Spätestens, wenn Beschwerden aufkommen wie chronische Rückenschmerzen, Herz-Kreis-Lauf oder Depressionen, sollten Sie dringend ein Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten suchen. Eine aktuelle Monster Umfrage mit über 2.500 Teilnehmern in Deutschland bestätigt, dass der Belastungsgrad bei einem Drittel der Monster Nutzer deutlich zu niedrig ist: 33 Prozent gaben in der Online-Umfrage an, sich oft unterfordert zu fühlen. Während die Mehrheit mit 42 Prozent ihr Potential gut ausschöpfen kann und nur 15 Prozent der Befragten sich oft überfordert fühlen, erregt das Drittel mit Unterforderung Besorgnis.

Gründe für den „Boreout“

Oft entsteht die Unterforderung nicht nur, weil die Vorgesetzten ihren Mitarbeitern nicht genügend Aufgaben übergeben, sondern weil die Betroffenen nicht den Job gewählt haben, der ihren Interessen entspricht. Falls diese nämlich ihre Arbeit ausüben aus Gründen wie eine gute Bezahlung oder großen Karrierechancen und nicht, weil der Job sie "erfüllt" oder ihnen Spaß macht, ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass die Beteiligten rasch ihre Arbeit "satt" haben. Falls sich hier jemand bei diesen Merkmalen wiedererkennt  oder Führungskräfte eines ihrer Teammitglieder, ist der erste Schritt zur Besserung, die Unterforderung nicht länger zu ignorieren.

Ob man selbst oder ein Mitarbeiter tatsächlich an „Boreout“ leidet, erkennt man, wenn folgende Symptome auftreten:

  • Langeweile über einen längeren Zeitraum
  • Ein Gefühl der Unterforderung
  • Tägliche Routine im Job
  • Das „Totschlagen“ von Zeit bis zum Feierabend
  • Das Vortäuschen von Arbeit

Paradoxerweise tun Arbeitnehmer bei Unterforderung oft so, als ob sie gerade arbeiten würden, da sie beschäftigt aussehen wollen. Vor allem dieses Vortäuschen von Arbeit kann die Gesundheit der Betroffenen extrem belasten – sie machen schließlich nicht nur ihren Kollegen oder dem Chef etwas vor, sondern auch sich selbst.

Raus aus der Routine

Die Monster Karriereexperten verraten drei Tipps für Boreout-Betroffene, um gegen die Unterforderung anzukämpfen:

  1. Lassen Sie es raus. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten und ergreifen Sie die Initiative. (Alternativ sollten Vorgesetzte das Gespräch mit dem Teammitglied suchen, von dem sie vermuten, dass es unter Boreout leidet.) Erzählen Sie, dass Sie offene Kapazitäten haben und auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind. Am besten Sie überlegen sich im Vorhinein schon Aufgabenfelder, die Sie interessieren und die Sie im Gespräch erwähnen können.
  2. Auf der Suche nach dem Sinn. Falls Ihr Chef Ihnen sagt, es gäbe keine neuen Aufgaben für Sie und sie sich auf keine neue Lösung einigen können, suchen Sie einen Sinn für sich selbst. Ein Buch zu lesen oder auf sozialen Netzwerken zu surfen, wird auch irgendwann langweilig. Suchen Sie sich ein Projekt: Egal ob es direkt mit der Arbeit zu tun hat oder mit Ihrer persönlichen Weiterentwicklung, „Project Me“ wird Ihnen helfen, Erfolge wahrzunehmen. Sie wollten sich schon immer im Bereich Social Media weiterbilden, Menschenrechtsaktivistin werden oder Ihre IT-Skills verbessern? Jetzt ist die Zeit dafür.
  3. Zeit für Veränderung. Wenn alles nichts hilft und Sie sich am Arbeitsplatz einfach nicht mehr wohl fühlen, und auch keine Chance auf Besserung besteht, ist ein Jobwechsel die Alternative. Durchforsten Sie in Ihrer Freizeit doch einfach mal Jobbörsen wie monster.de, um herauszufinden, welche Aufgaben Sie motivieren könnten und welcher Arbeitgeber spannend für Sie sein könnte; zum Beispiel bei den Monster Unternehmensprofilen.