Vorstellungsgespräch: Die richtige Vorbereitung

Wer sich vor einem Vorstellungsgespräch kurz und intensiv mit den Unterlagen eines Bewerbers befasst, profitiert davon im Gespräch und kann es in die richtigen Bahnen lenken.
Oft sind die Bewerbungsunterlagen die einzige Informationsquelle über einen Bewerber, die man vor einem Vorstellungsgespräch hat. Doch das ist ja schon einiges, das es effektiv zu nutzen gilt.
Intensiv vorbereiten
“Bereiten Sie sich eine Viertelstunde intensiv auf das Gespräch vor”, rät Hans-Georg Willmann, Diplom-Psychologe und Inhaber der Personalberatung JobID in Freiburg. “Das genügt völlig.” Ein schlechter Eindruck entsteht dagegen, wenn sich der Personaler erst im Vorstellungsgespräch die Bewerbungsmappe anschaut und den Gesprächspartner einfach reden lässt.
Bei der Vorbereitung geht es darum, das Bewerberprofil mit dem Anforderungsprofil für die Stelle abzugleichen: Wo passen die beiden zusammen? Wo bringt der Bewerber mehr mit als gefordert? Wo weniger?
Konkrete Fragen ableiten
“Aus dieser Analyse lassen sich konkrete Fragen für das Gespräch ableiten”, so Willmann. “Gibt ein Bewerber zum Beispiel an, in Englisch verhandlungssicher zu sein, kann ich ihn auf Englisch ansprechen. Fehlen im anderseits gewisse SAP-Kenntnisse, kann ich eruieren, wie schnell er denkt, diese sich aneignen zu können.”
Wichtige Ansatzpunkte sind natürlich auch Brüche im Lebenslauf, um zu sehen wie sich der Bewerber dazu äußert.
Sich vorher absprechen
Nehmen an dem ersten Gespräch bereits zwei Vertreter von Arbeitgeberseite teil, sollten sich die beiden vorab über ihre Rollenverteilung im Klaren sein. Zum Beispiel, dass der Personaler bei seinen Fragen die allgemeine Persönlichkeit des Bewerbers und die Passung zur Unternehmenskultur im Auge hat, der Fachvorgesetzte die fachliche Qualifikation und die Teamfähigkeit, da er die Kultur der Abteilung, in der die Stelle zu besetzen ist, besser kennt.