Sylvia Edmands: Personalbeschaffung der Zukunft

Seit September ist Sylvia Edmands die neue Geschäftsführerin von Monster. Die ersten Monate in der neuen Position liegen hinter ihr. In dieser Zeit lernte sie das Unternehmen, das Team und die Zielgruppe intensiv kennen. Bei der Zukunft Personal Europe tauschte sie sich außerdem gemeinsam mit dem Monster-Team direkt mit HR-Verantwortlichen aus. Ein erstes Resümee.  

Das Interview führte Sonja Dietz

Kannst Du Deinen bisherigen Gesamteindruck in Worte fassen? Wie hast Du zum Beispiel die Zukunft Personal Europe erlebt?

Es war meine erste Zukunft Personal als Monster. Ich konnte gemeinsam mit meinem Team an vielen Gesprächen teilnehmen. In diesen zeigte sich, wie sehr sich die Branche wandelt. Die großen Megatrends, die Recruiter und uns als Karriereportal bewegen, sind der Fachkräftemangel im Allgemeinen und die höchst unterschiedlichen Recruiting-Vorlieben verschiedener Kandidaten-Generationen im Besonderen. Das stellt Personalsuchende vor immense Herausforderungen, bei denen wir gezielt helfen wollen und können.

Hast Du eine Leitmotivation, die Dich dabei antreibt?

Ja, die habe ich. Der verstorbene Apple-CEO und Visionär Steve Jobs hat einmal gesagt: “Get closer than ever to your customers. So close that you tell them what they need well before they realize it themselves.” Dieses Credo teile ich zu 100 Prozent. Gerade jetzt, wo sich die HR-Branche neu erfindet, benötigen unsere Kunden einen starken Experten an ihrer Seite, der sie beim Entwickeln neuer Strategien unterstützt. Das begreifen wir als unseren Auftrag für die Zukunft.

Welche Trends werden die Zukunft der Personalbeschaffung aus Deiner Sicht vor allem prägen?

Es kristallisiert sich heraus: Den einen Masterplan im Recruiting, der für alle Unternehmen gilt, gibt es nicht. In der Personalbeschaffung sind so viele neue Möglichkeiten entstanden. Jede für sich muss unter die Lupe genommen und überprüft werden, ob sie im eigenen Branchenkontext Sinn macht.

Wird das in Zukunft so weitergehen?

Davon ist fest auszugehen. Die Digitalisierung wird immer neue Spielarten des Recruitings hervorbringen. Somit befindet sich HR in einer Art „Dauer-Betatest“ und muss sich kontinuierlich weiterentwickeln. Hierauf reagieren wir mit einem wandelbaren Service- und Produktportfolio, das stets auf der Höhe der Zeit ist. Effizienz und Einfachheit sind dabei Trumpf. So wie bei unserer Monster-App. Mit ihr bewerben sich Arbeitnehmer mit einem Swipe nach links oder rechts sekundenschnell bei einem Arbeitgeber. Weiteres wird folgen und wir bleiben am Ball. Unser Motto: Get ready with Monster.

Spannend! Kannst Du weitere Beispiele nennen, wie Monster das Recruiting-Rad weiterdreht?

Sehr gerne! Neben aller Produktinnovation achten wir darauf, dass im schnelllebigen Digitalzeitalter das Menschliche nicht zu kurz kommt. So steht das Experten-Team unserer Inhouse-Agentur „Monster Talent Consulting“ unseren Kunden in der Personalbeschaffung als direkter Ansprechpartner zur Seite. In engem Austausch mit ihnen erstellen die Recruiting-Experten von Monster Textvorschläge für Karriereseiten oder Stellenanzeigen, die die Vorzüge eines Arbeitgebers gegenüber Talenten betonen. Denn wir haben erkannt: Hier besteht Nachholbedarf. Laut unserer Studie Recruiting Trends, die wir jährlich mit der Universität Bamberg durchführen, würden sich die meisten Unternehmen für ihr Employer Branding gerade einmal die Note 4 Plus geben. Das wollen wir ändern und bieten ergänzend auch Services im Bereich Active Sourcing und bei der Erstellung von Recruiting-Videos an. So erhalten Kunden einen Rundum-Service für ihr Employer Branding.

Um noch einmal auf die von Dir vorhin erwähnte Stellenanzeige zurückzukommen: Diese hat sich in den letzten Jahren zu einem modernen und abwechslungsreich designten mobilfähigen Recruiting-Tool mit Text, Bildern und Videos entwickelt. Wie wird es mit ihr weitergehen?

Mit unserem neuesten Design sind wir für die Zukunft des Recruitings aufgestellt. Es harmoniert in punkto Suchmaschinenoptimierung perfekt mit der neuen Jobsuche auf Google, der Google Job Search Experience. Deren Launch kann jederzeit erfolgen. Dann können Kandidaten Jobs leichter über die Suchmaschine finden. Sie geben ihre Anfrage nach einer Stelle einfach in das Suchfeld von Google ein und erhalten passende Angebote. Stellenanzeigen vermischen sich dann nicht mehr mit anderen Suchergebnissen, die das gesuchte Keyword beinhalten. Das ist ein echter Service für Kandidaten und erhöht die Effizienz bei der Jobsuche.

Auch Social Recruiting wird immer wichtiger, richtig?

Ganz genau. Aus unserer Studie Recruiting Trends wissen wir: Es gibt eine wachsende Schar an passiven Kandidaten, die nicht mehr unbedingt selbst auf die Suche nach Jobs gehen will. Stattdessen wartet sie darauf, dass die Stellenanzeige auf sie zukommt. Insbesondere in der jungen Altersgruppe der Millennials ist das zunehmend zu beobachten. Unsere Social Job Ad ist hierfür die perfekte Lösung. Sie wird auf Facebook, Instagram oder Twitter geschaltet. Das Besondere: Ein Matching-Algorithmus ermöglicht, dass sie gezielt in den Timelines von Stellensuchenden ausgespielt wird, die den Jobkriterien in der Stellenanzeige eins zu eins entsprechen. So finden Arbeitgeber leicht passende Kandidaten.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke. Bleibt nur noch eines zu fragen: Wie sehen Deine Wünsche für die nächste Zeit aus?

Da habe ich nur einen: In unserem Haus und bei der Zukunft Personal Europe war und bin ich begeistert von der motivierenden und inspirierenden Stimmung, die bei Monster herrscht und sich merklich auf unsere Kunden überträgt. Weiter so!

 

ZUR PERSON_____________________________

In Sylvia Edmands hat Monster eine starke Nachfolgerin von Marc Irmisch-Petit für die Geschäftsleitung der DACH-Region gefunden. In den vergangenen drei Jahren beriet Edmands Firmen aus dem Sektor der Informations- und Kommunikationstechnik in Personalangelegenheiten.

Zudem blickt sie auf 20 Jahre Erfahrung in der Führungsebene der Bereiche Online, Software und Telekommunikation zurück. Neben Managementpositionen bei AOL in Großbritannien und bei der Telefónica sowie Payback in Deutschland, war Edmands für Assa Abloy in den USA und Schweden tätig.

Schwerpunkte ihrer Arbeit sind unter anderem internationale Verhandlungsführung, Business Development und die Erschließung neuer Geschäftsfelder im digitalen Bereich.